Ich bin Jahrgang 1957 und seit 1967 intensiv mit Pferden beschäftigt. Sowohl als Turnierreiter in der Jugend bis Klasse L/M Ausbildung beim preußischen Rittmeister a.D. Beier, als auch später beim Nationenpreisreiter Hans Quellen. Eine intensive Beschäftigung mit der Ausbildung von Remonten und Springpferden fand über Jahre statt.
Mitte der 80ger Jahre gründete ich eine internationale Pferdespedition, die mich im Lauf der Jahre mit vielen unterschiedlichen Pferden und Pferdeleuten in ganz Europa, Vorderasien und Nordafrika zusammenbrachte. Noch heute pflege ich viele Kontakte und Freundschaften aus dieser abenteuerlichen Zeit. Nach vielen hunderttausenden Kilometern mit Pferden jeglicher Art, bei jedem Wetter über verschneite Pässe und stürmisches Meer, bot sich die Möglichkeit die Spedition gewinnbringend zu veräußern.
In den folgenden Jahren betätigte ich mich als Makler für Sport- und Zuchtpferde, wobei mir meine hervorragenden Kontakte sehr dienlich waren. Als sich innerhalb der Familie Nachwuchs ankündigte, wurden regelmäßigere Lebensumstände notwendig. So besann ich mich auf meinen erlernten Beruf als Zahntechniker, der mir zwar Freude bereitete, in den letzten 10 Jahren aber von den unvorteilhaften Entscheidungen der Gesundheitspolitik getrübt wurde.
Die Verbindung meiner Leidenschaft (die Pferde) mit meiner Profession (Zahntechniker) erschien mir nach reiflicher Überlegung der optimale Lebensweg zu sein. Nach eingehenden Recherchen, welche Möglichkeiten zur Ausbildung zum Pferdedentisten gegeben sind, musste ich feststellen,dass diese weltweit sehr eingeschränkt angeboten werden. Glücklicherweise konnte ich Louis Pequin kennenlernen und erhielt im Weiteren die wunderbare Möglichkeit bei Ihm lernen zu können. Seither ist mein ganzes Engagement und Bestreben darauf ausgerichtet, meinen Wissens- und Kenntnisstand durch beständige Fortbildungen zu erweitern.
Bei Interesse Ihrerseits bin ich gerne bereit, Ihr Wissen zu diesem Thema durch einen Vortrag zu vertiefen.
Folgende Themen könnten in diesem Vortrag angesprochen werden:
Geschichte der Pferdezahnpflege, Warum man nicht früh genug mit der selbigen beginnen kann, Auswirkung von
Zahnfehlstellungen auf Fressverhalten - Futterverwertung und Rittigkeit, Symptome die Pferde auf Zahnfehlstellungen
zeigen, Alarmzeichen für den Reiter, Warum die Frontzähne gekürzt werden sollten, Wissenswertes über die
Biomechanik des Pferdemauls, Sedierung ja oder nein, Transparenz der Arbeit für den Besitzer, Maschinen oder
Handarbeit
Ein Pferdedentist ist ein Fachmann, der der perfekten Funktion eines Pferdegebisses verpflichtet sein sollte. Nach eingehender Untersuchung, Diagnose und Befragung des Betreuenden, sollte er dafür Sorge tragen, sämtliche Abnormitäten eines Pferdegebisses zu korrigieren und/oder zu beseitigen.
Haken, Schärfen, Rampen, Treppen, mangelhafte Lateralbewegung beim Kauen, Wolfszähne (ziehen bei gerittenen Pferden), überzählige Zähne (versprengte Zahnanlagen), überlange Frontzähne, Über-, Unter-, Kreuz- oder Scherengebiß, überlange Hengstzähne, gebrochene Zähne, Zähne ohne Antagonisten (Gegenspieler), lose, faulige Zähne, Zahnsplitter oder auch Holzsplitter, Zahnstein, Schwellungen, Entzündungen und Verletzungen (meist im Schleimhautbereich), klemmende Milchkappen, schlechter Atem
80% der Motorik eines Pferdes gehen von seinem Kiefergelenk aus, der Aufhängung seines Kauapparates. Das Credo sollte sein, das Pferdegebiss perfekt auszubalancieren. Das heißt, dafür Sorge zu tragen, dem Pferd gleichmäßigen Kontakt auf allen Zähnen, in Ruhe- wie in Arbeitsstellung zu gewährleisten, und zwar solange wie moglich, dass bei nachschiebenden Zähnen naturgemäß viel schwieriger ist als bei einem endständigen Gebiss, wie wir Menschen es haben bzw. dafür zu sorgen, dass dieser Idealfall in Zukunft erreicht wird.
abgemagert (trotz reichlicher Futteraufnahme)
unerklärlicher Gewichtsverlust
stumpfes Fell
schlechte Kondition
langsames u.schlechtes Fressen
abnormale Kaubewegung (keine mahlende Seitwärtsbewegung)
große Mengen herrausfallendes Futter
Wickel/Röllchen kauen
übermäßiges Speicheln (Schmatzen)
stopfen/schlingen (viel Futter ins Maul nehmen)
Heu vor Kraftfutter fressen
Futter in die Backen
deponieren (dicke Backen)
gegen das Gebiss wehren (maulig/festbeißen)
einseitige Stellungsprobleme
nicht durchs Genick gehen
Verwerfen im Genick
Kopfschlagen
Steigen
Rückenprobleme
plötzliche Änderung in der Rittigkeit
Schwierigkeiten beim Auftrensen (empfindlicher Ohrbereich)
hängende Unterlippe
Asymetrie des Gesichtes
Beulen an Ober- oder Unterkiefer
ein- oder beidseitiger Nasenausfluss
Blutung aus dem Maul
schlechter Atem (Mundgeruch)
Zähne wetzen (Holznagen oder Gitterwetzen)
Koppen
Kopfscheu
schlechte Laune
Berührungsempfindlichkeit der Backen
Koliken
Schlundverstopfung
lange Strohfasern im Kot
Hinweis: Sollte Ihnen eines der obig genannten Symptome an Ihrem Pferd aufgefallen sein, dann wäre zu empfehlen, sich mit einem Pferdedentisten in Verbindung zu setzen.
Mein Ziel ist es, ein optimales Ergebnis am sedierten Pferd zu erreichen. Zum einen bedeutet eine Sedierung erheblich weniger Stress für Pferd , Besitzer und Behandler, zum anderen lassen die Pferde die behandelnde Person auch an die Stellen, die wirklich im Schmerzzentrum liegen. Mit den benutzten Sedierungsmitteln ist sowohl die Behandlung von hochtragenden Stuten, als auch die herzkranker Pferde möglich.
Verhaltensabnormitäten wie (Kopfscheu, Steigen, Schwierigkeiten beim Auftrensen) sowie Rittigkeitsproblemen (links oder rechts steif, Genickprobleme, auf die Hand legen, gegen die Hand gehen, Rückwärtsrichten, steigen) können sich meistens mit recht einfachen Mitteln und Methoden beseitigen lassen.
Die Sedierung der Pferde erfolgt in der Regel in Kooperation mit dem behandelnden Tierarzt.
1 mal / Jahr - bei Pferden über 5 Jahren
½ jährlich - bei Pferden im Zahnwechsel zwischen 2. bis 5 Jahren,
um evtl. festsitzende Milchzähne oder Teile zu entfernen (teilweise findet man sogar noch ältere Pferde mit
festsitzenden Frontmilchzähnen und Milchkappen im Backenzahnbereich)
auf Empfehlung des Behandlers z.b.bei
Fehlstellungen
Haken, Wolfszähne, Blinde Wolfszähne, Scharfe Kanten an den Backenzähnen,Transvers Ridges, scharfe Knaten an Unter- wie Oberkiefer Zu lange Schneidezähne, Unkorrekte Linie der Schneidezähne, Stufengebiß, Scherengebiß, Wellengebiß, Unter-oder Überbiß, Zahnstein, Gebrochene Zähne, Blinde Hengstzähne, Zahnfleischentzündung, Lose oder faule Zähne, Milchzahnsplitter, Zahnwechselprobleme
Da diese Zahnkrankheit zum unschönsten gehört was ich in meiner mehr als 13 jährigen praktischen Arbeit an Pferden und ihren Gebissen erlebe, habe ich mich entschlossen, diesem Thema eine eigene Infoseite zu widmen. Informationen zu dieser Krankheit sind für Pferdebesitzer in reiner Form nur sehr wenige im Internet verfügbar, deshalb wird in kürze unter www.eotrh.blog eine Seite entstehen, auf der so anschaulich wie möglich, die Erfahrungen von Behandlern, Forschenden und Pferdebesitzern geschildert werden, sowie Fotos von betroffenen Kiefern, betroffenen Zähnen und Röntgenbilder dargestellt.
Jochen Fuss - Pferdedentist
Blötterweg 74a
45478 Mülheim an der Ruhr
Tel.: 0170 7342160
E-Mail: j.fuss(at)gmx.net